Reizdarmsyndrom: Patienten organisieren sich

Arzt und Patient sprechen über Videokonferenz
Am 20. Oktober: kostenlose virtuelle Arzt-Patienten-Veranstaltung

(akz-o) Seit nunmehr 25 Jahren kümmert sich die Deutsche Reizdarmselbsthilfe e.V. um die Probleme und Bedürfnisse von Patienten mit Reizdarmsyndrom. Inzwischen profitieren die Mitglieder von ihren umfangreichen Services. Dazu gehören neben der Vereinszeitschrift und Broschüren eine wöchentliche Telefonsprechstunde, Unterstützung bei der Suche nach einem Reizdarmspezialisten und regelmäßige Aktionen und Patientenveranstaltungen.

„In der Corona-Pandemie hatten wir mehr Anfragen als in den Vorjahren“, erklärt Gerd Müller, 1. Vorsitzender der Deutschen Reizdarmselbsthilfe e.V.. Daher und anlässlich ihres Jubiläums führt Deutschlands größte Reizdarm-Patientenorganisation am 20. Oktober erstmals eine kostenlose virtuelle Arzt-Patienten-Veranstaltung durch. Von 16.00 bis 18.00 Uhr können interessierte Patienten in einer Zoom-Konferenz mit drei Magen-Darm-Fachärzten (Gastroenterologie-Professoren) online allgemeine Themen rund um den Darm und die Verdauung besprechen (www.reizdarmselbsthilfe.de).

Darmbarriere im Fokus

Schwerpunkt der Online-Veranstaltung ist in diesem Jahr die undichte Darmbarriere, die immer mehr in den Fokus der Reizdarm-Behandlung rückt. „Bei vielen chronischen Darmerkrankungen gilt eine gestörte Darmbarriere heute als maßgeblicher Faktor, der zu Fehlfunktionen führt, die Entzündungen und Bewegungsstörungen im Darm bewirken“, erklärt dazu der Gastroenterologe Prof. Dr. med. Martin Storr, Starnberg. „Daher sollten Betroffene bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden die Integrität ihrer Darmbarriere prüfen lassen“, empfiehlt der Experte, „da dies auch für die jeweilige Behandlung relevant ist.“


Die Darmwand ermöglicht unserem Körper die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme aus dem Darminhalt, muss aber auch das Eindringen von gefährlichen Bakterien verhindern. „Verschiedene Bakterien, Medikamente, Alkohol oder Nikotin können die Darmbarriere schädigen und so ihre Durchlässigkeit erhöhen“, erklärt der Magen-Darm-Facharzt. Bei einer gestörten Funktion der Darmbarriere besteht das Risiko, dass nicht alle Nährstoffe in der gewohnten Weise vom Körper aufgenommen werden können. Außerdem können schädigende Stoffe oder Mikroorganismen vordringen und verschiedene Symptome auslösen. Dementsprechend werden heute eine Vielzahl von Darmfunktionsstörungen und -erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom (RDS), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) oder Zöliakie mit einer geschwächten Darmbarriere assoziiert.

Quelle: AkZ Presse
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